Aus Sicht eines jungen Paares (Käuferschaft):
Was einmal ein Traum war, wird zusehends zum Albtraum. Seit Monaten fiebern wir dem Einzug in unser eigenes Zuhause entgegen – einem architektonisch durchdachten, modernen Designhaus. Es sollte unser Ort der Geborgenheit werden. Doch je näher der geplante Einzug rückt, desto größer werden unsere Zweifel.
Die anfängliche Vorfreude ist purer Erschöpfung gewichen. Fast täglich entdecken wir neue Fehler: falsche Materialien, ungenaue Ausführungen, Designabweichungen. Unser vertrauter Projektleiter ist plötzlich weg – und mit ihm die letzte Sicherheit. Wir fühlen uns allein, überfordert, ohnmächtig. Wichtige Entscheidungen scheinen irgendwo im Nichts zu verschwinden. Die Kommunikation ist abgebrochen, niemand fühlt sich wirklich zuständig.
Finanziell sind wir bis an die Grenze gegangen. Jetzt stehen wir da, emotional leer, mit der Angst vor dem Totalverlust – nicht nur materiell, sondern auch seelisch. Wo ist das Haus, von dem wir geträumt haben?
Aus Sicht des GU, der Projekt- und Bauleitung:
Hinter den Kulissen kämpft das Unternehmen mit einer ganz anderen Realität: Der überraschende Abgang mehrerer erfahrener Projekt- und Bauleiter hat uns in ein Vakuum gestürzt. Neue Mitarbeitende wurden eilig eingeführt, doch sie kennen die Projekte kaum, stehen unter enormem Druck, müssen Fehler ausbügeln, für die sie nicht verantwortlich sind.
Die Baustelle ist nicht nur physisch, sondern auch emotional „vermint“. Zwischen Anrufen, Krisensitzungen und unzufriedenen Kunden bleibt kaum Zeit zum Luftholen. Wertschätzung? Kaum spürbar. Viele fühlen sich wie Feuerwehrleute in einem Dauerbrand – ohne Schutzanzug.
Die Stimmung im Team ist angespannt, Gespräche werden vermieden, Schweigen breitet sich aus. Jeder für sich – statt gemeinsam für das Ziel.
Und mittendrin: Ich.
Ich bin weder Käufer noch Bauleiter, aber ich bin da. Als vermittelnde Instanz, als Übersetzer, Bausachverständiger und Baumediator zwischen zwei Welten, die sich immer weiter voneinander entfernen. Ich höre zu, kläre, stelle Fragen, sortiere Emotionen, schaffe Räume für ehrliche Gespräche.
Ich halte aus, was unausgesprochen im Raum steht: Enttäuschung, Schuldzuweisungen, Hilflosigkeit. Ich begleite beide Seiten durch das Dickicht von Missverständnissen und unvollendeten Erwartungen. Denn wenn alle innerlich gekündigt haben, braucht es jemanden, der Haltung bewahrt – und Wege zurück zur Verbindung findet.
Ausgangslage:
Ein junges Paar, beide beruflich stark eingespannt, haben in ein hochwertiges Einfamilienhaus investiert – rund 2,5 Mio Schweizer Franken. Die Entscheidung fiel auf ein renommiertes Generalunternehmen, dessen Ruf sie überzeugt hat. Anfangs läuft alles nach Plan. Kundenwünsche werden aufgenommen. Ein Innenarchitektin erstellt Visualisierungen und alles fliesst in die Planung ein. Doch mit der Zeit beginnt sich die Stimmung zu drehen und die Lage verändert sich drastisch:
Führungspersonen verlassen das Unternehmen, die Projektleitung wird mehrfach gewechselt, Informationen versickern. Ansprechpersonen verschwinden, Email`s bleiben teils unbeantwortet und Rückmeldungen versanden. Baufehler schleichen sich ein – die gewünschten Detail`s und das Design scheint nicht mehr umsetzbar zu sein. Auf Rückfragen reagieren alle Beteiligten verzögert oder gar nicht.
Das Paar fühlt sich ohnmächtig - Ihr Traum scheint zu platzen und die Freude an Ihrem Eigenheim schwindet drastisch. Die Frau berichtet von Schlaflosigkeit, Medikamenten, emotionaler Erschöpfung. „Wir fühlen uns alleingelassen. Unser Haus - ein Albtraum, wir möchten gar nicht mehr einziehen."
Was passiert dann?
Von zwei verschieden Seiten wurde ich Ihnen empfohlen. Sie suchen den Kontakt zu mir - nicht mehr, um einfach Mängel zu beheben, sondern um Sie im drohenden Chaos zu unterstützen. Sie möchten gehört werden und um die ursprünglich gewünschte ästhetische Qualität durch mit dem GU wieder herzustellen. Es geht um Vertrauen, um Kommunikation, um Halt in einer eskalierenden Situation.
Sie kommen auf mich zu - nicht als Baujurist, nicht als reine Projektsteuerer, sondern als Mensch mit einem Gespür für das, was im Hintergrund wirkt: fehlende Wertschätzung, Überforderung, Sprachlosigkeit – auf beiden Seiten.
Vorgehen:
1. Zuhören und Raum geben
Beide Seiten – KundInnen und neue Bauverantwortliche – bekommen Raum, ihre Sicht zu schildern. Ohne Vorwurf, aber mit Klarheit. Was wurde erlebt? Wo wurde Vertrauen verletzt? Was sind die unausgesprochenen Erwartungen und Ängste?
2. Systemisches Verstehen statt Schuldzuweisung
Wir analysieren gemeinsam die Dynamiken: Wie kann das fehlende KnowHow, überbrückt werden? Welche Strukturen fehlen jetzt? Die neue Projektleitung und Bauleitung bekommt Unterstützung im Umgang mit den emotional belasteten Kunden – und die Kundenseite versteht, dass ihr Frust Teil eines größeren, systemischen Problems ist.
3. Klärung und Kommunikation wieder ermöglichen
Ich moderiere Gespräche, strukturiere Informationen, stelle Transparenz wieder her. Es geht nicht darum, alles „gutzureden“, sondern ehrlich zu sein, konkrete Schritte zu klären und verlorenes Vertrauen vorsichtig wieder aufzubauen.
4. Menschlichkeit zurückbringen
Beide Seiten erkennen: Es geht nicht nur um Bauzeit und Mängelprotokolle, sondern um Haltung, um Würde und um Verantwortung. Die GU-Seite lernt, trotz Stress empathisch zu kommunizieren. Das Kundenpaar erfährt: „Wir werden wieder gesehen. Unser Schmerz zählt.“
Ergebnis:
- Die Kommunikation wird wiederhergestellt – strukturiert, empathisch, lösungsorientiert.
- Der neue Projektleiter und der Bauleiter können endlich führen, den Bau leiten, statt nur Krisen zu verwalten.
- Das Kundenpaar schöpft Vertrauen – nicht, weil alles perfekt ist, sondern weil Klarheit herrscht und Sie feststellen, dass der GU bemüht ist auch im Rahmen von Personalengpass Ihnen eine Oase zu erstellen.
- Das Haus wird (trotz Mängeln) doch noch zu einem Zuhause – nicht wegen, sondern mit den Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Was wirklich zählt:
Nicht jede Krise braucht einen Schuldigen – aber jede Krise braucht jemanden, der hinhört, versteht und verbindet.